Ausdruck


Am schwierigsten ist es, in Emails Emotionen zu vermitteln. Die meisten Menschen geraten in Panik, wenn sie versuchen, genau das zu schreiben, was sie (laut) sagen würden. Da aber die Stimme fehlt, kann man leicht die eigentliche Botschaft der Nachricht mißverstehen.

Es gibt aber auch bei Texten die Möglichkeit Emotionen zu vermitteln.

 

Leichte Betonung

Wenn Sie etwas leicht betonen wollen, sollten Sie es in Sterne (*) einbetten. Dies entspricht der kursiven Schreibweise. Anstelle von:

Ich sagte, dass ich am Donnerstag gehen würde.

Sagen Sie:

Ich *sagte*, dass ich am Donnerstag gehen würde.

Oder:

Ich sagte, dass ich am *Donnerstag* gehen würde.

Die eine Variante betont das Versprechen (*sagte*), die andere Variante den Wochentag (nicht Mittwoch!)

 

Starke Betonung

Wenn Sie etwas stärker betonen wollen, können sie das ganze Wort in Grossbuchstaben schreiben und einige Ausrufezeichen hinzufügen.

Also statt:

>Sollte ich auf den roten Schalter drücken?

Nein, wenn Du auf den roten Schalter drückst, explodiert das ganze Haus.

besser:

>Sollte ich auf den roten Schalter drücken?

NEIN!!!!! Wenn Du auf den roten Schalter drückst, EXPLODIERT das ganze Haus!!!!!

Danken Sie daran, daß Sie Großbuchstaben nur sehr sparsam einsetzen sollten. Ebenso wie z.B. Blindheit dazu führt, daß man besser hört, führt eine große Schlichtheit des Textes dazu, daß man die Betonungen besonders beachtet. Dadurch entsteht der Eindruck, daß Sie schreien.

Es ist daher vollkommen unangemessen einen Text nur mit Grossbuchstaben zu schreiben, wenn Sie selbst vollkommen ruhig und entspannt sind:

HI, ICH WOLLTE NUR HÖREN, WIE ES EUCH GEHT. WENN IHR LUST HABT, KÖNNT IHR JA MAL
ANRUFEN!

Die Empfänger werden zusammenzucken, wenn Sie das lesen!

 

>>AUSSERGEWÖHNLICHE!!<< Betonung

Wenn Sie wirklich etwas außerordentlich betonen müssen, können Sie loslegen:

Solltest Du diesmal auch zu spät kommen, werde ich nie, *nie*, *NIE*, >>!!**NIE**!!<< wieder mit Dir sprechen!

Dies sollten Sie wirklich selten verwenden!

 

Murmeln

Es gibt diverse Möglichkeiten, anzuzeigen, daß eine Bemerkung privat ist und nicht dazu gedacht ist, weiter getragen zu werden. Sie können leiser sprechen, Sie können nach links und rechts gucken, Sie können näher an den Gesprächspartner herantreten. An diese Vorgehensweise haben wir uns alle derart gewöhnt, daß wir sie auch verwenden, wenn überhaupt niemand anderes anwesend ist. Leider ist diese Vorgehensweise aber in Emails äußerst schwer.

Ich schreibe manchmal das, was ich denke, um dann eine “gereinigte” Schreibweise hinterher zu schicken:

Mein Boss hat eine seiner *blödsinnigen* Ideen unters Volk... ääähh, eine Überlegung vorgetragen, die das Verhältnis zwischen Sekretariat und Vertrieb verbessern wird.

Ein Freund von mir benutzt doppelte Klammern, um einen inneren Dialog anzudeuten:

Mein Boss eine Überlegung vorgetragen ((die ja berühmt sind...)), die das Verhältnis zwischen Sekretariat und Vertrieb verbessern wird ((wers glaubt...)).

Eine andere Sache, die ich manchmal verwende, um Murmeln anzudeuten, ist, nur in Kleinbuchstaben zu schreiben:

pssst! hey Anne! weisst du was?

ICH HABE DEN AUFTRAG! :-D :-D !!

Ich sollte Sie warnen, daß es einige wenige Menschen gibt, die diese Arten der Betonung nicht mag. Sie sind der Meinung, daß Goethe auch ohne solche Zeichen Emotionen vermitteln konnte. Nun bin ich aber nicht Goethe und ich habe auch nicht soviel Zeit, um jede Email auszufeilen. Im übrigen ist es besser Unklarheiten zu vermeiden und damit einige zu verärgern, als anders herum!


Zusammenfassung

Für die meisten Menschen ist es schwer in einer kurzen Nachricht Emotionen auszudrücken. Glücklicherweise gibt es einige Tricks um sie trotzdem zu vermitteln.


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